Sonntag, 27. September 2015

Weltrekordversuch... und wir waren dabei



Am Mittwoch, den 24.09. 2015 unternahm die Klasse 6 im Rahmen des Deutschunterrichtes eine kleine Exkursion in die Stadthalle "Stern" in Riesa. Angesagt war eine Lesung des Kinderbuchautors Stefan Gemmel, der aus seinem aktuellen Werk "Im Zeichen der Zauberkugel. Das Abenteuer beginnt." vorlesen sollte. Wer meint, eine klassische Lesung: schummriges Licht, andächtig lauschende Kinder ... weit gefehlt. Das Ganze war eine durchaus sportliche Veranstaltung, denn die Lesung war Teil eines Weltrekordversuches des Autors, der innerhalb von kürzester Zeit mit 80 einstündigen Lesungen durch ganz Deutschland tourt.
Wir kamen also in der Stadthalle an, in der mehrere Mitarbeiterinnen der städtischen Bibliothek einen Ansturm des Publikums erwarteten. Wir waren pünktlich, in der Hoffnung noch gute Sitzplätze zu ergattern. Und die hatten wir ... denn wir waren die ersten und wie sich später herausstellen sollte, leider auch fast die einzigen. Wir konnten uns also in den ersten zwei Reihen niederlassen. Erste Attraktion: es gab Süßigkeiten. Zweite Attraktion: Nepomuk lieferte einen erstklassigen Auftritt im Vorprogramm. Sein in drei Geschwindigkeiten vorgetragener Zungenbrecher (sehr schnell - sehr sehr schnell - sehr sehr sehr schnell) war so lang, dass wir am Ende den Anfang schon wieder vergessen hatten.
Und schließlich erschien Stefan Gemmel in Begleitung von Eva (die keinen Nachnamen hatte). Nach einigen Erklärungen, wozu das Ganze und wie es abläuft, folgte eine kleine Fotosession. Eine Grundschulklasse trudelte noch ein und Eva zückte eine Uhr, damit Stefan Gemmel wirklich, aber auch wirklich sein einstündiges Programm abliefert (das Weltrekord-Institut ist da sehr streng). Das Scheinwerferlicht und das Mikrofon wurden eingestellt und Stefan Gemmel las. Ach, was heißt las: Er tänzelte, knarrte, schnarrte, kicherte und lies seine Figuren lebendig werden: Alex, der unter seinen nervigen Halbschwestern leidet und eine Zauberkugel auf dem Dachboden der Großeltern findet, den Zauberkugelgeist Sahli eher zufällig frei lässt und es mit dem schwarzen Zauberer Argus aufnehmen muss.  Im Hintergrund erschienen auf der Leinwand Illustrationen aus dem Buch und nur zwei Meter vor uns bestaunten wir Gemmels schauspielerisches Talent.  Das war eher ein Ein-Mann-Theaterstück und die Klasse 6, die nach dem Mittagessen eher mühsam bei der Stange zu halten ist, lauschte und war vollkommen still (na ja, bis auf das Knistern der Gummibärchentüten). Die Zeit verflog und nach einer Dreiviertelstunde war noch ein wenig Zeit, um dem Autor Fragen zu stellen. Wie wir auf Nachfrage erfuhren, braucht der Autor für ein Buch nur drei Wochen, schickt in dieser Zeit seine Familie zur Oma und verzichtet sogar auf die "Simpsons".  Nur auf dem Klo schreibt er nicht. Das wollte auch ein Schüler wissen. Den Namen des Fragestellers verraten wir an dieser Stelle nicht.
Bleibt nur noch eines zu sagen: Die Riesaer haben etwas verpasst ... und wer die Gelegenheit hat, Stefan Gemmel einmal live zu erleben, sollte diese Chance unbedingt wahrnehmen.

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