Montag, 9. November 2015

Dahlen ist eine Reise wert ... Klasse 5 auf Klassenfahrt

Na ja, eine weite Reise haben wir nicht unternommen... Nur 18 Minuten nach unserer Abfahrt in Riesa waren wir bereits angekommen am Dahlener Bahnhof, einem kleinen verschlafenen Städtchen in der Dahlener Heide. Dafür war der Weg zur Jugendherberge ganz schön beschwerlich: fast eine Stunde Fußmarsch bei Regen. Und das Wetter wurde nicht besser. Es regnete mal in Strömen, mal weniger, mal mehr und hin wieder hatten wir tatsächlich Glück; dann nieselte es nur. Dafür waren die Unterbringung und das Freizeitangebot ein Volltreffer.
Wir bezogen die erste Etage der Jugendherberge, die wir für vier Tage ganz für uns allein hatten, genossen das Essen und die nette Bewirtung durch die Herbergsleute. Unser Programm war dicht gesteckt. Noch am Dienstag unternahmen wir eine Waldwanderung, denn der südlichste Ausläufer der Dahlener Heide beginnt direkt hinter dem Sportplatz der Jugendherberge. Die zwei Waldpädagoginnen hatten just an diesem Tag ihre Prüfung und so zogen wir samt Prüfer und Oberförster los. Der Rundgang bot so einige Überraschungen: selbstverständlich ziemlich viele Bäume, aber auch kleine Kröten, einen wildgewordenen Ameisenhaufen, ein Schlangenskelett, Wildschweinspuren sowie ein Reh, das durch das Unterholz brach (und von den meisten gar nicht bemerkt wurde).
Den Mittwoch gingen wir gemütlicher an. Am Vormittag kamen zwei Korbflechterinnen in die Jugendherberge und weihten uns in die Kunst dieses alten Handwerks ein. Jeder bastelte ein Körbchen, und alle waren mit voller Konzentration dabei. Am Nachmittag besuchten uns Reni und Ben, die der Klasse einige nervenaufreibende Stunden verschafften. O-Ton um 18.00 Uhr: "Ich bin so was von fertig." Eine Aufgabe war es, alle Schüler der Klasse über ein dreifach gespanntes Seil zwischen zwei Bäumen zu bugsieren, im ersten Moment schier unlösbar. Nach sehr viel Schreierei, Tränen und Frust gelang es schließlich ... und am Ende des Tages war so ziemlich allen klar, was in der Klasse gut läuft und was noch nicht. Wer glaubt, dass wir uns dann gemütlich zur Ruhe gebettet hätten, weit gefehlt ... Am Abend ging es noch zu einer kleinen Nachtwanderung ins Dahlener Schloss, wo uns die weiße Frau und lebende wie mumifizierte Fledermäuse erwarteten. Zwei ältere Herren führten uns durch das mit großem Aufwand und Mühe sanierte Gebäude, das vor einigen Jahren einem verheerenden Feuer anheimgefallen war. Mit der Taschenlampe ging es wieder zurück und alle fielen mehr oder weniger müde ins Bett.
Versteht sich von selbst, dass wir da den Donnerstag gemütlicher angingen. Während ein Teil der Schüler den Vormittag in der Jugendherberge vertrödelte und eine kleine, aber geheimnisvolle Schnitzeljagd vorbereitete, waren andere in den Vier Wänden nicht zu halten. Trotz Regen unternahmen sie einen kleinen Waldausflug, entdeckten Wolfsspuren und bauten schließlich aus Naturmaterialien zwei imposante Segelboote. Nach dem Mittagessen ging es auf den Ökobauernhof Luppa. Die uralten Schweine-, Schaf- und Hühnerrassen faszinierten, aber der wirkliche Renner waren ein Wurf junger Katzen, den am liebsten alle mitgenommen hätten. Ein kleiner Ausflug auf dem Pferderücken rundete auch diesen erlebnisreichen Tag ab. Voller Energie ging es dann am Abend für einige noch auf die heimische Bowlingbahn, bis ..., ja bis Kiara verschwand... Nachdem klar war, dass wir nicht die Polizei informieren müssen, wurde die Klasse in Reimform von Rätsel zu Rätsel geführt, im Dunkeln und, wer die Klasse 5 kennt, selbstverständlich im Dauerlauf und unter riesiger Aufregung. Kiara war natürlich nichts passiert und so konnten wir am Freitag alle - bei voller Gesundheit - wieder die Heimreise antreten.
Mit einem Wort: Dahlen ist wirklich empfehlenswert ...







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