Sonntag, 23. Oktober 2016

Jugendkonsultation des Deutschen Instituts für Menschenrechte 2016:


Nachdem wir, eine Gruppe bestehend aus ca. 20 entwicklungspolitisch engagierten Jugendlichen, uns im letzten Jahr schon zweimal in Berlin getroffen hatten, ging es bei diesem Treffen speziell darum unseren bisherigen Entwurf für eine, vom BMZ entwickelten,  Aktionsplan zum Thema „Kinderrecht auf der Flucht“ zu überarbeiten. Dazu versammelten wir uns am Donnerstag, nach einem gelungenen Zusammentreffen im indischen Restaurant „Tüschü“ am Mittwochabend, in den Räumen des Hotels „Catalonia“.  Nachdem wir den von Griet, der Leiterin unserer Konsultation,  geplanten Ablauf durch gegangen waren ging es auch gleich los.  In einem großen Plenum diskutieren wir die Kernbotschaften, die man kurz und knapp aus unserem Forderungskatalog zusammen schreiben kann. Anschließend führten wir ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit der für uns zuständigen Mitarbeiterin des BMZ.  Aus diesem Gespräch kam heraus, dass es ein unerwartet langer und extrem bürokratischer Prozess sein wird bis unsere Forderungen innerhalb der deutschen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt werden.  Es zeigt aber auch, dass die Partizipation von Jugendlichen langsam zu etwas geschätzten und gewünschten von Seiten der Ministerien wird. Am Donnerstag und Freitag beschäftigten wir uns außerdem damit ein Skript für den geplanten Werbespot zu schreiben und die oben genannten zentralen Forderungen so gut wie möglich mit einfließen zu lassen.  Diesen Spot drehten wir dann am Freitag auch erfolgreich, professionell unterstütz von Jan Rooschütz, dem Direktor des Kinderrecht-Filmfestivals Berlin. Außerdem am Freitag führten wir die Evaluierung des gesamten Prozesses durch.
Unsere Hoffnung ist nun, das unsere Forderungen erhört werden, wir dadurch eine Verbesserung der Situation für Kinder und Jugendliche auf der Flucht erreichen und unseres Beispiel davon überzeugt, wie wichtig und hilfreich die Meinungen von Jugendlichen im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind. 
Leni Sperlich und Michaela Stastkova



Nach einem halben Jahr Vorbereitung trafen sich nun in der vergangenen Woche zwei Vertreter der Jugendkonsultation mit den Vertretern der  Zivilgesellschaft um über der Aktionsplan zu  diskutieren. Sie hatten die Ehre dieses Vorwort zu halten:

Dieser Aktionsplan ist etwas Besonderes, denn er stellt Kinder und Jugendliche ins Zentrum der deutschen Entwicklungspolitik. Für uns ist dies zentral für die Umsetzung von Kinderrechten. Diese sollten durch den Aktionsplan in der Arbeit des BMZ nun stärker zur Geltung kommen.
Etwas Besonderes war auch der Prozess, mit dem dieser Aktionsplan zustande kam. Denn im Rahmen einer vom BMZ ins Leben gerufenen Jugendkonsultation kamen gezielt Kinder und Jugendliche zu Wort. Wir, 24 Jugendliche, die an der Konsultation beteiligt waren, erarbeiteten von Oktober 2015 bis März 2016 Positionen zu entwicklungspolitischen Themen und konkrete Vorschläge für den BMZ-Aktionsplan. Besonders am Herzen lagen uns die Rechte und der Schutz von Kindern auf der Flucht sowie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und in Partnerländern. In einem Abschlussdokument [LINK] sowie einem Video [LINK] haben wir die Ergebnisse der Jugendkonsultation festgehalten. Manche davon werden Sie auf den nächsten Seiten wiederfinden.
Wir sehen, wie wichtig es ist, dass wir mitreden, wenn es um uns, unsere Rechte und die unserer Generation in Partnerländern geht. Wir wollen nicht nur beteiligt werden, sondern beteiligt sein. Kinder- und Jugendbeteiligung bringt allen etwas. Nicht nur dieser Aktionsplan soll von den Ideen von Kindern und Jugendlichen profitieren, sondern auch die Aktionen, die er enthält. Damit das klappt, braucht es Jugendnetzwerke in den Partnerländern, professionelle Unterstützung sowie ein Forum für engagierte Kinder und Jugendliche in Deutschland. So können Kinder und Jugendliche in der Entwicklungszusammenarbeit eine Stimme bekommen. Das macht eine Jugendzivilgesellschaft aus – und als solche wollen wir auch an der Umsetzung dieses Aktionsplans teilhaben.
Wir möchten dem BMZ und allen Beteiligten dafür danken, dass sie die Jugendkonsultation ermöglicht haben, und hoffen, dass es weitergeht. Wir sind dazu bereit!

Die Teilnehmer_innen der Jugendkonsultation

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