Nachdem wir, eine Gruppe bestehend aus ca. 20
entwicklungspolitisch engagierten Jugendlichen, uns im letzten Jahr schon
zweimal in Berlin getroffen hatten, ging es bei diesem Treffen speziell darum
unseren bisherigen Entwurf für eine, vom BMZ entwickelten, Aktionsplan zum Thema „Kinderrecht auf der
Flucht“ zu überarbeiten. Dazu versammelten wir uns am Donnerstag, nach einem
gelungenen Zusammentreffen im indischen Restaurant „Tüschü“ am Mittwochabend,
in den Räumen des Hotels „Catalonia“.
Nachdem wir den von Griet, der Leiterin unserer Konsultation, geplanten Ablauf durch gegangen waren ging es
auch gleich los. In einem großen Plenum
diskutieren wir die Kernbotschaften, die man kurz und knapp aus unserem
Forderungskatalog zusammen schreiben kann. Anschließend führten wir ein sehr
aufschlussreiches Gespräch mit der für uns zuständigen Mitarbeiterin des BMZ. Aus diesem Gespräch kam heraus, dass es ein
unerwartet langer und extrem bürokratischer Prozess sein wird bis unsere
Forderungen innerhalb der deutschen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt werden. Es zeigt aber auch, dass die Partizipation
von Jugendlichen langsam zu etwas geschätzten und gewünschten von Seiten der
Ministerien wird. Am Donnerstag und Freitag beschäftigten wir uns außerdem
damit ein Skript für den geplanten Werbespot zu schreiben und die oben
genannten zentralen Forderungen so gut wie möglich mit einfließen zu
lassen. Diesen Spot drehten wir dann am
Freitag auch erfolgreich, professionell unterstütz von Jan Rooschütz, dem
Direktor des Kinderrecht-Filmfestivals Berlin. Außerdem am Freitag führten wir
die Evaluierung des gesamten Prozesses durch.
Unsere Hoffnung ist nun, das unsere Forderungen erhört
werden, wir dadurch eine Verbesserung der Situation für
Kinder und Jugendliche auf der Flucht erreichen und unseres Beispiel davon
überzeugt, wie wichtig und hilfreich die Meinungen von Jugendlichen im Rahmen
der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind.
Leni Sperlich und Michaela Stastkova
Nach einem halben Jahr Vorbereitung trafen sich nun in der vergangenen Woche zwei Vertreter der Jugendkonsultation mit den Vertretern der Zivilgesellschaft um über der Aktionsplan zu diskutieren. Sie hatten die Ehre dieses Vorwort zu halten:
Dieser Aktionsplan ist etwas Besonderes, denn er stellt
Kinder und Jugendliche ins Zentrum der deutschen Entwicklungspolitik. Für uns ist
dies zentral für die Umsetzung von Kinderrechten. Diese sollten durch den
Aktionsplan in der Arbeit des BMZ nun stärker zur Geltung kommen.
Etwas Besonderes war auch der Prozess, mit dem dieser
Aktionsplan zustande kam. Denn im Rahmen einer vom BMZ ins Leben gerufenen
Jugendkonsultation kamen gezielt Kinder und Jugendliche zu Wort. Wir, 24
Jugendliche, die an der Konsultation beteiligt waren, erarbeiteten von Oktober
2015 bis März 2016 Positionen zu entwicklungspolitischen Themen und konkrete
Vorschläge für den BMZ-Aktionsplan. Besonders am Herzen lagen uns die Rechte
und der Schutz von Kindern auf der Flucht sowie die Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland und in Partnerländern. In einem Abschlussdokument [LINK]
sowie einem Video [LINK]
haben wir die Ergebnisse der Jugendkonsultation festgehalten. Manche davon
werden Sie auf den nächsten Seiten wiederfinden.
Wir sehen, wie wichtig es ist, dass wir mitreden, wenn es um
uns, unsere Rechte und die unserer Generation in
Partnerländern geht. Wir wollen nicht nur beteiligt werden, sondern
beteiligt sein. Kinder- und Jugendbeteiligung bringt allen etwas. Nicht
nur dieser Aktionsplan soll von den Ideen von Kindern und Jugendlichen
profitieren, sondern auch die Aktionen, die er enthält. Damit das klappt,
braucht es Jugendnetzwerke in den Partnerländern, professionelle Unterstützung
sowie ein Forum für engagierte Kinder und Jugendliche in Deutschland. So können
Kinder und Jugendliche in der Entwicklungszusammenarbeit eine Stimme bekommen. Das
macht eine Jugendzivilgesellschaft aus – und als solche wollen wir auch an der
Umsetzung dieses Aktionsplans teilhaben.
Wir möchten dem BMZ und allen Beteiligten dafür danken, dass
sie die Jugendkonsultation ermöglicht haben, und hoffen, dass es weitergeht.
Wir sind dazu bereit!
Die Teilnehmer_innen der Jugendkonsultation
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